Samsung Galaxy Tab S7
Uhr
Marco Engelien
TFT statt OLED und nur LTE statt 5G. Im dirketen Vergleich mit dem Tab S7+ wirkt das Samsung Galaxy Tab S7 wie ein Loser. Warum es den großen Bruder dennoch übertrumpft, klärt der Test.
Testfazit
Testnote
1,7
gut
Beim Display und Mobilfunk kann das Tab S7 nicht mit der Plus-Variante mithalten. Zum Helden wird das Tablet durch die deutlich längere Akkulaufzeit. Weil sich der Bildschirm auch ohne OLED-Technik sehen lassen kann und das Gerät fast so schnell ist wie das Tab S7+, verdient es sich sogar eine etwas bessere Testnote (1,8, "gut") als der größere Bruder. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Preis: Mit 681 Euro ist das Tablet in der WLAN-Variante deutlich günstiger als das 954 Euro teure Tab S7+. Auch beim Mobilfunk liegen die Preise mit 779 und 1.149 Euro deutlich auseinander – zugunsten des Tab S7.
Pro
- Hohes Arbeitstempo
- Lange Akkulaufzeit
- S Pen mit vielen Funktionen
Kontra
- Keine 5G-Option
- Gesichtsscan unsicher
Es gibt die strahlenden Helden, die mit allerlei Superkräften und technischen Spielereien ausgestattet sind. Und es gibt die Sidekicks, die Nebenfiguren, die nicht die ganz große Rolle spielen. Batman hat Robin, Super Mario seinen Bruder Luigi. Oft treten sie kaum in Erscheinung, aber manchmal retten sie den Tag. Bei den neuen Samsung-Tablets, dem
Galaxy Tab S7+und dem Galaxy Tab S7, könnte die Geschichte eine ähnliche sein. Das größere Plus-Modell kommt mit OLED-Bildschirm, Fingerabdrucksensor im Display und
5G. Das kleine Tab S7 hat nichts von alledem. Für Kaufinteressierte liegt der Fall deswegen klar: Das große ist definitiv besser als das kleine Samsung-Tablet. Richtig?
Die besten Tablets
Das haben beide Geräte gemeinsam
Ganz so eindeutig liegt der Fall dann doch nicht. Es stimmt, dass sich beide Geräte zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Sie haben aber auch einiges gemeinsam. Die Bildschirmgröße einmal außen vorgelassen, sehen beide Tablets fast identisch aus. Beim Tab S7 ist nur der Einschaltknopf etwas anders gestaltet. Hier sitzt der im Display fehlende Fingerabdrucksensor zum Entsperren, der zuverlässig funktioniert und vom Nutzer auch erstastet werden kann. Versuchen Sie das mal auf dem Display. Beide bieten zwar auch eine Gesichtserkennung. Die lässt sich aber austricksen und bleibt deshalb besser abgeschaltet.
120 Hertz für ein Hallelujah
Außerdem kommen die Tablets jeweils mit einem 120-Hertz-Display für weiches Scrolling und mit dem S Pen. Der praktische Eingabestift taugt nicht nur zum Festhalten von Notizen auf dem Bildschirm, sondern dient auch als Fernbedienung. Per Knopfdruck starten Nutzer favorisierte Apps, lösen die Kamera aus oder klicken sich durch PowerPoint-Präsentationen, per Gestensteuerung fuchteln sie sich in Harry-Potter-Manier durch die laufende Playlist oder regulieren die Lautstärke.
Weniger Kontraste sind nicht komplett schlecht
Außerdem sehen die Gehäuse beider Geräte identisch aus, sind sauber gefertigt und fühlen sich wertig an. Offensichtliche Unterschiede beschränken sich auf die Größe. Die Bilddiagonale des Tab S7 misst 11 Zoll (27,9 Zentimeter), die des Tab S7+ 12,4 Zoll (31,5 Zentimeter). Ansonsten liegen aber Welten zwischen den Bildschirmen der beiden Galaktischen. Dem Tab S7+ spendiert Samsung einen tollen OLED-Bildschirm, der knallige Farben und satte Kontraste liefert. Da kann das TFT-Display zwar nicht mithalten, für sich betrachtet, macht es aber eine gute Figur und punktet bei Helligkeit und Farbwiedergabe.
Auf Augenhöhe mit dem Großen
Beim ersten Blick ins Innenleben sieht es zunächst so aus, als hätte wieder das Tab S7+ die Nase vorn. Zwar taktet in beiden der neue Qualcomm Snapdragon 865 Plus. Nur das große Samsung-Tablet ist aber mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher ausgestattet. Beim kleinen Samsung sind es "nur" 6 GB. Die entscheidende Frage: Merkt man das? Die klare Antwort: Nein! Die Galaxy Tabs liegen in Leistungstests nahezu gleich auf. Dass auch der Speicher mit 128 GB nur halb so groß ausfällt wie beim großen Bruder, fällt weniger ins Gewicht. Der Unterschied lässt sich bei Bedarf per microSD-Karte ausbügeln. Karten mit bis zu 1.024 GB passen rein.
5G schlägt LTE
Bei der Mobilfunkoption lässt sich der Unterschied nicht so einfach wettmachen. Nur das Tab S7+ surft gegen Aufpreis im 5G-Netz. Beim Tab S7 ist nur LTE drin. Ist das schlimm? Noch nicht. Denn bislang ist der 5G-Ausbau in Deutschland nicht abgeschlossen. Der
Deutschen Telekom zufolgeleben aber schon 50 Prozent der Bevölkerung in Reichweite des Turbo-Netzes. Wer Wert auf die fixe Bandbreite legt, sollte vor dem Kauf aber noch einmal in sich gehen, dann aber auch bedenken, dass man mit dem Tab S7 länger online bleibt. Denn bei der Akkulaufzeit enteilt es dem großen Bruder mühelos. Fast zehn Stunden sind drin. Beim Tab S7+ sind es nicht einmal sieben. Wer es eilig hat, bekommt das Kleine an der Steckdose zudem schneller voll.
Samsung Galaxy Tab S7 im Test: Fazit
Bei Display und Mobilfunk kann das Tab S7 nicht mit der Plus-Variante mithalten. Zum Helden wird das Tablet durch die deutlich längere Akkulaufzeit. Weil sich der Bildschirm auch ohne OLED-Technik sehen lassen kann und das Gerät fast so schnell ist wie das Tab S7+, verdient es sich sogar eine etwas bessere Testnote (1,8, "gut") als der größere Bruder. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Preis: Mit 681 Euro ist das Tablet in der WLAN-Variante deutlich günstiger als das 954 Euro teure Tab S7+. Auch beim Mobilfunk liegen die Preise mit 779 und 1.149 Euro deutlich auseinander – zugunsten des Tab S7.